Kultur, Kühne, NS-Profite: Nicht schön, aber doch notwendig?
Veranstaltung am 25.4.2023, 19.00 Uhr im Dorothee-Sölle-Haus, Königstraße 54, Hamburg-Altona mit
Gabi Dobusch, SPD, Mitglied der HHer Bürgerschaft und des Kulturausschusses
Ulrich Hentschel, Pastor i.R., Autor
Christoph Twickel, ZEIT-Hamburg
In Hamburg wird der Logistik-Unternehmer Klaus-Michael Kühne geehrt und geschätzt. Aus seinem Milliarden-Vermögen sponsert er seit langem vor allem sportliche und kulturelle Einrichtungen. Erst der Rückzug des Schriftstellers Sven Pfizenmaier aus seiner Bewerbung für den Klaus-Michael Kühne-Preis beim Harbour Front-Festival im September 2022 führte zu einer breiten Diskussion über gesellschaftliche Abhängigkeiten von einem Mäzen, der die unabhängige Aufarbeitung über die ursprüngliche Herkunft eines großen Vermögensteils aus der Kollaboration mit dem NS-Staat verweigert und sich der daraus ergebenden Verantwortung entzieht. Werner Kühne hatte in Kollaboration mit dem Nazi-Staat fast ein Monopol für den Transport des Eigentums deportierter und ermordeter jüdischer Menschen in Belgien, Frankreich und den Niederlanden.
Welche Bedeutung hat für die Kühne-Stiftung und für die von ihr geförderten Einrichtungen die ursprüngliche Herkunft des Vermögens?
Welche Mit-Verantwortung hat vor allem im kulturellen Bereich die staatliche Kulturpolitik für die Akzeptanz einer bedeutenden NS-Erbschaft?
Gibt es Maßstäbe für eine Grenze, ab der die kulturelle Förderung aus solchem Vermögen nicht mehr akzeptabel ist?
Wir wissen, dass die Debatte über diese Fragen aus teilweise differenten Hintergründen heraus nicht einfach ist. Aber um einer demokratischen, transparenten und tragfähigen Kulturpolitik in Hamburg willen ist sie notwendig und kann hilfreich sein kann.
Moderation: Dr. Stephan Linck, Ev. Akademie der Nordkirche
Bildquellen
- Kühne+Nagel: Kühne Spedition. Pressefoto
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